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DER RECHTE RANDWas Neonazis immer öfter nach ihren Aufmärschen tunAttacken am Bahngleis

Die Sprüche sind bei jedem Neonazimarsch zu hören: „Antifa verrecke“ oder „Linkes Gezeter – neun Millimeter“. Auch in Braunschweig und Peine pöbelten Neonazis unlängst an ihrem „Aktionstag“ gegen Protestierende – und ließen Taten folgen: Beim Marsch in Peine wollten rund 100 Kameraden eine Polizeisperre durchbrechen, um Gegendemonstranten anzugehen.

Während das noch misslang, griffen die Neonazis später am selben Tag ebenfalls auf der Rückfahrt befindliche Gegendemonstranten und auch Polizeibeamte an, es kam zu Verletzten.

Im westfälischen Minden etwa verließen am Samstagabend rund 100 Neonazis einen Regionalzug, begleitet von Polizeikräften. Ohne Vorwarnung gingen sie im Bahnhof auf etwa 40 Gegendemonstranten los: mit Steinen, Flaschen und Knüppeln. Mindestens zehn Personen sollen erhebliche Verletzungen erlitten haben, heißt es aus der Antifa-Szene, bis in die Mindener Innenstadt hätten Neonazis die Gruppe verfolgt. Auch ein Polizeiwagen wurde demoliert.

Eine Stunde später, gegen 21 Uhr griffen am Osnabrücker Hauptbahnhof Neonazis Gegendemonstranten an. Die Polizei, eilig mit einen Großaufgebot angerückt, schritt ein. Auch in Göttingen sollen Rechte mit Linken aneinander geraten sein.

Immer häufiger suchten „Neonazis gezielt die körperliche Auseinandersetzung“, sagt Reinhard Koch von der Braunschweiger Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt. Zwar hätten sie auch früher immer wieder mal vor oder nach Aufmärschen Gegendemonstranten angegriffen. Seit kurzem aber sei „ein Trend zu erkennen“, sagt Koch, die Attacken würden „systematisch“ ausgeführt.

Als mögliche Ursachen sieht der Rechtsextremismus-Experte Frust, weil etwa der Protest zu stark war – aber auch schlicht „Bock auf Action“. Koch fordert, die Polizei müsse An- und Abreise sowie Zwischenstopps der Neonazis genauer beobachten.

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland

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