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Geistergeschichten

„Wir sind überall“, Buchvorstellung und Diskussion: 18. Mai, 20 Uhr, Schwarze Risse, Mehringhof, Gneisenaustr. 2 a

Ein Gespenst geht um die Welt: die Antiglobalisierungsbewegung. Mit Farbbeuteln bedroht es den Fortbestand des christlichen Abendlandes. Am laufenden Meter gründet es terroristische Vereinigungen, um Bundesanwältinnen und Innenminister einzuschüchtern, manchmal stellt es sich in die ballistische Kurve von Warnschüssen, um, wie in Göteborg und Genua, die rechtsstaatliche Ordnung zu erschüttern. Nebenstehende Aufnahme aus Seattle (1999) ist eines der wenigen Bildzeugnisse seines ruchlosen Treibens. Um Gerüchten und Spekulationen um sein Tun, seine Herkunft und Motivation den Boden zu entziehen, macht es Broschüren und auch Bücher. „Wir sind überall – weltweit. Unwiderstehlich. Antikapitalistisch“, so der Titel einer Sammlung von Geschichten und Fotostrecken, die ganz subjektive Erfahrungen und Analysen aus gut zehn Jahren Bewegungsgeschichte zusammenfasst. Der Bogen in dem Backstein(!)formatigen Werk wird von den Zapatisten bis zum „Karneval gegen das Kapital“ geschlagen. Die Times nennt es ein „authentisches Dokument der Revolution“. Ausgerechnet. Man wünscht dem Buchladen Schwarze Risse, wo das Buch heute präsentiert wird, dass er nicht gleich wieder Ziel der Gespensterjagd wird.

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