taz präsentiert
: Nils Koppruch

Der Vogel ist tot, lang lebe sein Sänger! Nach sieben Alben, unzähligen Konzerten und fast ebenso vielen Besetzungswechseln lösten sich „Fink“ vergangenes Jahr auf. Über zehn Jahre lang hatte die Band um Nils Koppruch der deutschsprachigen Popmusik ein neues Zuhause gegeben – das lag irgendwo zwischen Hamburg und Omaha, gestern und heute, zwischen Folk, Americana und dem Ort, wohin die Sehnsucht einen halt trägt.

Mittlerweile ist der Songschreiber, Musiker und Künstler genau dort angekommen. „Den Teufel tun“ heißt sein erstes Soloalbum, und es klingt weniger rohrspatzig als es der Titel vermuten lässt. Hier stiehlt sich niemand aus der Verantwortung, sondern stellt sich den Dingen. Der eigenen Kunst etwa. Und der inneren Verpflichtung, etwas weiterzuführen, die Welt und ihre Dinge zu beobachten und sich selbst dabei zuzusehen. Manche nennen so etwas Autoreflexivität. Nils Koppruch macht sich lieber einen Reim darauf: Songs über das Liederschreiben, das Geschichtenerzählen und das Singen halten das Album wie eine Klammer zusammen.

Donnerstag, 20 Uhr, Römer