: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
LEKTIONEN
1. Die schwarz-rote Koalition kann sich noch streitenAlles war so harmonisch zwischen Union und SPD. Aber jetzt, da die Konjunktur schwächelt, gibt es Zoff in der Großen Koalition. Linke Sozis stellen den geplanten ausgeglichenen Haushalt infrage. Schulden gegen die Rezession. Die „schwarze Null“ ist der Union aber sehr wichtig. Deshalb blaffte CDU-Generalsekretär Peter Tauber mit sehr deutlichen Worten gegen den SPD-Vizechef: „Die rote Null ist Herr Stegner.“ 2. Die USA sind lernfähig Das Kioto-Protokoll haben die Vereinigten Staaten bis heute nicht ratifiziert. Aber so langsam scheint sich auch dort die Ansicht durchzusetzen, dass der von Menschen verursachte Klimawandel ein Problem ist. Das US-Verteidigungsministerium warnt in einem am Montag veröffentlichten Bericht vor einer „akuten Bedrohung“ durch den Klimawandel. Die US-Armee – der größte Ölverbraucher der Welt – macht sich Sorgen, dass extreme Wetterlagen Menschen in die Flucht treiben oder die Verbreitung von Infektionskrankheiten fördern. Und die Militärs befürchten auch schlicht, dass ihre Marinebasen absaufen. 3. Der Digitalkommissar kennt sich doch im Internet aus Kaum vorgeschlagen, musste sich der designierte EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft viel Häme gefallen lassen. Weiß Günther Oettinger überhaupt, was das ist, dieses Internet? Nun die Entwarnung: „Ich bin jeden Tag online“, sagte Oettinger der Papierzeitung Passauer Neue Presse. Und mehr noch: „Manchmal schreibe ich mir über mein iPhone selbst Termine in den Kalender und behalte so immer die Übersicht.“ 4. Der Billigzug zieht gegen die Billigbusse den Kürzeren Von Leipzig über Berlin nach Rostock fährt der InterConnex als Billigalternative zur Deutschen Bahn. Aber nach zwölf Jahren ist damit zum Fahrplanwechsel im Dezember Schluss, wie in dieser Woche mitgeteilt wurde. Der Grund: die Konkurrenz der neuen Fernbusse. Da könne der Privatzug einfach nicht mithalten, weil er hohe Trassengebühren abdrücken muss. Die Busse aber bezahlen keine Straßenmaut. 5. Der Kinderwunsch kann eingefroren werden Erst mal Karriere, die Kinder können warten. Das könnte das neue Motto für Frauen werden. Und die biologische Uhr? Deren Ticken wird einfach angehalten. Eizellen einfrieren. Darüber wird nun diskutiert, weil hippe US-Unternehmen wie Facebook und Apple ihren Mitarbeiterinnen das sogenannte „social freezing“ bezahlen wollen. Auf den ersten Blick könnten sich alle freuen: Die Jetztnochnicht-Mütter bekommen ungeahnte Freiheiten, die Firmen behalten ihre jungen, fitten Mitarbeiterinnen. Aber in Deutschland sind die Reaktionen auf das neue Modell eher unterkühlt. So hat man sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht vorgestellt. SEBASTIAN ERB