Berg mit Altlast

IMMOBILIEN Berlin erwägt den Rückkauf des Teufelsbergs. Grundschuld von 35 Millionen

Berlin erwägt, die ehemalige Abhörstation der Alliierten auf dem Teufelsberg zurückzukaufen. „Es gibt politische Sympathien, das Areal öffentlich zugänglich zu machen“, sagte die Sprecherin von Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD), Daniela Augenstein, am Mittwoch. Der Tagesspiegel hatte über einen nicht öffentlichen Runden Tisch zur Zukunft des Bergs berichtet. Gesucht werde ein Weg, der für das Land finanzierbar sei, sagte Augenstein.

Auf dem Teufelsberg laste eine hohe Grundschuld von rund 35 Millionen Euro. Der knapp 115 Meter hohe Teufelsberg war nach dem Zweiten Weltkrieg aus Häusertrümmern aufgeschüttet worden. Zuvor hatten hier die Nazis 1937 mit dem Bau einer „Hochschulstadt“ begonen. Gemeinsam mit dem Olympia-Gelände sollte diese das westliche Tor zu Hitlers und Speers „Welthauptstadt Germania“ werden.

Amerikanische und britische Geheimdienste belauschten dort den militärischen Funkverkehr in Staaten des Warschauer Paktes – der Teufelsberg ist in vielerlei Hinsicht ein Ort mit Geschichte.

Nach Abzug der Alliierten wurde der Senat Eigentümer der Station. Später kaufte eine Investorengemeinschaft das Areal. Ihr Luxuswohnungsprojekt mussten sie wegen der Proteste von Anwohnern und Naturschutzverbänden einstellen. (dpa)