Schwarz-Grün Altona : Modell mit beschränktem Wert
Ob Jo Müller eine gute Wahl ist für den Posten eines Verwaltungschefs, wird sich zeigen müssen. Eine faire Chance hat jeder verdient. Und den Grünen mag es gegönnt sein, auch mal eine Spitzenposition mit einem der ihren zu besetzen. Sie werden gewiss den Besten genommen haben.
Kommentar von Sven-Michael Veit
Als Modell für Hamburg aber taugt die bezirkliche Kooperation in Altona nicht, weder politisch noch personell. Auf Landesebene wird mit härteren Bandagen gekämpft, sowohl um Inhalte wie um einflussreiche Posten.
Das schwarz-grüne Bündnis im Hamburger Westen funktioniert seit drei Jahren in der Tat recht reibungslos. Das Abkommen, das CDU und GAL 2004 schlossen, trägt eine überdeutliche grüne Handschrift, und nun überlässt die größere Fraktion auch noch den Amtsleiterposten dem Juniorpartner. Der Grund für die Großherzigkeit lag und liegt im Testcharakter.
Denn Hamburgs Union und Bürgermeister Ole von Beust haben großes Interesse daran, dass Schwarz-Grün in Altona – und auch in Harburg – klappt. Würde der Versuch schon im Kleinen scheitern, würden alle eventuellen Sandkastenspiele für eine solche Koalition im Stadtstaat sich erübrigen.
Dennoch ist die Aussagekraft des kommunalen Experiments beschränkt, weil dort nicht wirklich viel zu entscheiden ist. Im Senat aber weht ein rauerer Wind. Nicht nur beim Klima.