zusätzliche züge : Unklare Zustände
Wer dafür zuständig ist, zusätzliche Züge von Berlin nach Rostock zu organisieren, ist unklar. Jemand müsste einen Sonderzug bestellen und auch dafür zahlen, heißt es bei der Bahn. Das erledige in der Regel der Veranstalter, erklärt eine Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Verkehr. „Die öffentliche Hand hat für so etwas keine Mittel“, fügt sie hinzu.
Christian Gaebler, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, findet es „nachvollziehbar“, dass das Land Berlin nicht auf eigene Faust Sonderzüge bestelle. „Die Bahn und Mecklenburg-Vorpommern sollten gemeinsam eine vernünftige Lösung finden – Berlin und Brandenburg werden sich dann sicher auch daran beteiligen“, sagt er. Jutta Matuschek von der Linkspartei.PDS appelliert an die Bahn, sich auf einen größeren Ansturm von Fahrgästen vorzubereiten. Claudia Hämmerling von den Grünen hat wenig Verständnis für das Verhalten der Bahn – bei anderen Veranstaltungen wie der Loveparade biete sie zusätzliche Züge ohne Bestellung an. „Da zahlt der Veranstalter auch nichts, weil die Bahn weiß, sie kriegt die Züge voll“, sagt Hämmerling. „Der Bund als Eigentümer sollte der Bahn mal zeigen, wie der Hase zu laufen hat“, sagt sie. Aber der Bundesregierung, vermutet sie, sei in diesem Fall nicht daran gelegen, noch mehr Menschen nach Rostock zu bringen. JENS GRÄBER