: Wölfinnen im Aufwärtstrend
MARKETING VW setzt auf den Frauenfußball
Die Leistungsunterschiede im Frauenfußball werden während der WM wieder besonders auffällig sein. Ganz oben spielen drei oder vier Mannschaften, dann kommt lange Zeit nichts.
In der Bundesliga ist das nicht anders. Die beiden Nordklubs spielten in den vergangenen Spielzeiten eher im Mittelfeld. Der HSV am oberen Ende, der VfL Wolfsburg am unteren.
Das wird sich in der kommenden Saison wohl ändern. Die Wölfinnen dürften einen Aufschwung erleben und vielleicht sogar den Anschluss an die Spitze schaffen. Dafür sprechen die Neuzugänge: Conny Pohlers, Torschützenkönigin der vergangenen Saison, wird die Niedersachsen ebenso verstärken wie die Nationalspielerin Lena Goeßling. Ihre DFB-Kolleginnen Martina Müller und Verena Faißt sind schon da.
„Wenn wir Sport machen, wollen wir Erfolg haben“, sagte Geschäftsführer Thomas Röttgermann im Handelsblatt und gab damit schon mal die Marschroute für die Saison 2011/ 12 vor. Trainer Ralf Kellermann ist mit einer Kampfansage noch vorsichtig und will sich „erst nach den ersten Trainingseinheiten Mitte Juli auf ein Saisonziel festlegen“. Der VfL, eine Tochter von VW, setzt in jedem Fall auf den aufstrebenden Frauenfußball nach der WM und hofft, damit auch für das Marketing eine Zielgruppe zu erreichen, die der Männerfußball nicht abdeckt.
Ob die Bundesliga nach der WM mehr Zuspruch von der Öffentlichkeit erhält, ist unter Fachleuten umstritten. Als einziger Spielort der WM im Norden hat Wolfsburg gute Aussichten, vom erhofften Boom zu profitieren. Und wenn in der WM-Vorrunde alles nach Plan läuft, können die Fans die künftigen Wölfinnen schon mal in der Nationalmannschaft begutachten. ANNA-LENA KRAMPE