Postdienstleister Jurex ist pleite

Ursache für die Insolvenz ist verschlechterte Finanzlage. Kritik wegen Lohndumping

BERLIN taz ■ Der bundesweit tätige private Postdienstleister Jurex hat Insolvenz angemeldet. Dies bestätigte gestern Firmensprecher Harald Jakobs auf Anfrage der taz. Weitere Aussagen über Ursache und Folgen des Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens könne er aber derzeit nicht machen, so Jakobs. Das Unternehmen mit Sitz in Erkelenz am Niederrhein, das nach eigenen Angaben 1.200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in mehr als 50 Niederlassungen beschäftigt, war wegen der Zahlung geringer Löhne wiederholt in die Kritik geraten.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter, das der taz vorliegt, begründet Geschäftsführer Norbert Lüer den Insolvenzantrag mit einer dramatisch verschlechterten Finanzlage des Unternehmens. Die Jurex finanzierenden Banken seien nicht bereit, „uns einen weiteren zeitlichen Spielraum einzuräumen, um die Verhandlungen (mit potenziellen Investoren, d. Red.) zu einem positiven Ende zu bringen“, heißt es in dem Schreiben. Das Bestehen in einem schwieriger werdenden Marktumfeld in der bundesweiten Postzustellung sei für ein privat finanziertes, mittelständisches Unternehmen sehr schwierig. Daher sei Jurex seit einiger Zeit auf der Suche nach einem strategischen Partner, der sich an der Jurex-Gruppe beteilige oder diese übernehme. Die Suche solle auch parallel zum Insolvenzverfahren fortgesetzt werden. ROT