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Mein Lieblingsstatement der letzten Woche, das die Kunstwelt betrifft, habe ich auf der Webseite der Staatlichen Museen zu Berlin gefunden: „Nach durchgehender, über 40-jähriger Nutzung des Museums bedarf es einer umfassenden Sanierung. Mit dieser Aufgabe wurde 2012 der britische Architekt David Chipperfield betraut, der schon für die Instandsetzung des Neuen Museums verantwortlich zeichnete und auch das Besucherzentrum auf der Museumsinsel Berlin erbaut. Während der Sanierungsarbeiten wird die Neue Nationalgalerie ab 2015 für mehrere Jahre geschlossen sein.“ Herrlich! Mittlerweile versucht gar niemand mehr in Berlin zu planen und zumindest ungefähre Zeiträume zu benennen.Am besten wäre es also, wenn die BürgerInnen, die für die Umbauten zu Kasse gebeten werden, so wie auch BesucherInen der Stadt, die den Tourigroschen zu zahlen haben, demnächst ein Wettbüro ins Leben rufen. Man könnte auf fertige Bauabschnitte, einstürzende Altbauten, missgebildete Erweiterungen und zum bitteren Ende hin auf die Fertigstellung von: Neuer Nationalgalerie, Pergamonmususem, Berlinischer Galerie oder Museumsinsel wetten. Und das Schöne ist: Ob geboreneR BerlinerIn, Zugezogene oder Tourist, wir sind alle gleich. Über Bundesmittel gibt’s vielleicht gar Geld aus Bayern und dem Schwabenländle. Toll, das ist gelebte Demokratie. So in etwa zumindest. Bevor das Drama Neue Nationalgalerie aber beginnt, wird es in ihr für einige Tage so lebendig wie seit Jahren nicht mehr und wird ein anderes Experiment beenden: das „Festival of Future Nows“ markiert den Schlusspunkt von Olafur Eliassons „Institut für Raumexperimente“. Der Künstler weigerte sich vor fünf Jahren, im herkömmlichen Rahmen an der UdK zu lehren. Nun ist die festgelegte Zeit vorbei und 100 seiner ehemaligen StudentInnen zeigen mit Skulpturen, Performances oder Workshops, warum es wirklich wichtig gewesen sein könnte, die herkömmlichen akademischen Pfade zu verlassen. Doch ganz so abgehoben wie ihr Prof können die Absolventen dann doch nicht agieren, wie etwa Sophia Pompéry, die gerne das Dach der Neuen Nationalgalerie angehoben und auf schmelzende Eisblöcke gesetzte hätte, die sich mit Festivalende aufgelöst hätten. Niemand hätte etwas gemerkt, das Dach wäre wieder an den Ausgangspunkt zurückgeglitscht. Neben Pompéry sind Felix Kiessling, Hildur Gudnadottir, Merlin Carter, Julius von Bismarck, Jan St. Werner und viele andere herrausragende KünstlerInnen von der Partie. (Eröffnung: Do., 30. 10., 20 Uhr; Fr., 31. 10. + Sa., 1. 11., 10–22 Uhr, Eintritt: frei, Infos: futurenows.net, Potsdamer Str. 50