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Archiv-Artikel

Serien oder Sozialleben?Dorothee Bär

STREITFRAGE Es regnet. Es ist kalt. Es regnet immer noch. Im November könnte man stundenlang auf dem Sofa liegen und glotzen. Hätte man keine Freunde

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Die Streitfrage wird vorab online gestellt.

Immer ab Dienstagmittag. Wir wählen eine interessante Antwort aus und drucken sie dann in der taz.am wochenende.www.taz.de/streit oder www.facebook.com/taz.kommune

Redaktion: P. Bauer, S. Kempkens, A. Seubert, F. Seyboldt

Fotos: Tobias Koch, Caroline Pitzke, Simone Sohl, privat (2), reuters

Meine Freunde vernachlässige ich durch einen Glotzmarathon nicht. Das Einzige, was bleibt, sind schwarze Augenränder vom Schlafmangel. Was zudem nervt: Freundinnen, die Frank Underwood genauso großartig finden wie ich … seufz.

Dorothee Bär, 36, ist seit 1994 Mitglied der CSU und seit 2013 Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

Axel Schmitt

Ihr geht wandern im Herbstlaub und sammelt Kastanien? Wir sehen uns die „Sopranos“ zum fünften Mal an. Ihr esst Raclette? Wir schauen genüsslich den „Walking Dead“ dabei zu, wie sie Menschen verspeisen.

Axel Schmitt, 31, ist Redakteur bei serienjunkies.de, einem Fachportal für TV-Serien. Lieblingsserie: „The Wire“

Christian Berkel

Auch in „Tausend und eine Nacht“ endet jede Geschichte, also jede Nacht, mit einem Cliffhanger. Diese Erzählform wurde keineswegs in Amerika erfunden, aber wird in manchen Serien kongenial weiterentwickelt. Sie werden so Bestandteil unserer Alltagskultur, reflektieren unsere Ängste und Sehnsüchte. Macht das süchtig? Alles kann süchtig machen, wenn es auf einen entsprechend bereiten Charakter trifft. Sollen wir deswegen keinen guten Wein mehr trinken?

Christian Berkel, 57, ist Schauspieler. Er spielte im „Tatort“, in „Das Experiment“, „Der Untergang“ und „Inglourious Basterds“. Gerade ist er in der ZDF-Serie „Der Kriminalist“ zu sehen

Christopher Lauer

Über irgendwas muss man sich ja mit dem Sozialleben unterhalten.

Christopher Lauer, 30, ist Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses

Pascal Tonnemacher

Binge Watching, Koma-glotzen, macht nur Spaß, wenn sonst nichts geht. Bleibt keine Zeit für Freunde, sind die wohl nichts Besonderes oder man hat falsche Prioritäten.

Pascal Tonnemacher, 21, studiert in Freiburg und ist taz-Leser. Er hat die Streitfrage per E-Mail beantwortet

Juliane Leopold

Unlängst hatte ich einen langen Flug vor mir. Kurz nachdem mein Sitznachbar sich niedergelassen hatte, fragte er mich nach den Serien, die es an Bord gab. Wir entdeckten, dass wir beide George aus „Seinfeld“ lieben, weil er seinen Anrufbeantworter selbst besungen hat. Eine Freundschaft war geboren. Stunden der Harmonie folgten.

Juliane Leopold, 31, ist Chefredakteurin der deutschen Version des Unterhaltungsportals Buzzfeed