Eine indische Familienchronik
: „The Namesake – Zwei Welten, eine Reise“ von Mira Nair

Großes episches Kino wird hier geboten - die so oft erzählte Geschichte von der Emigration in die USA einmal nicht aus der Perspektive von Italienern, Iren oder Juden erzählt, sondern von einer bengalischen Familie. Und damit hat Mira Nair, die sich mit ihren Filmen ja auch eine Nische zwischen Bollywood und Hollywood geschaffen hat, den genau für sie passenden Stoff gefunden. Bei den intimen Familienszenen ist sie am stärksten, denn hier schöpft sie offensichtlich aus eigenen Erfahrungen. Aber sie kann auch große Panoramen schaffen und arbeitet geschickt mit wiederkehrenden Leitmotiven wie der Brückenmetapher oder den Schuhen, in die jemand anderes steigt. Am wichtigsten aber ist, dass alles wie aus einem Guss wirkt. So wird die Geschichte auch zum Ende hin berührend, ohne ins Sentimentale abzurutschen.

Der Film „The Namesake - Zwei Welten, eine Reise“ läuft derzeit in Hamburg (Abaton und Passage), Lüneburg (Das Filmhaus) und Kiel (Neues Studio). Die Zeiten stehen im Kinoprogramm.