AfD will keine Hooligans

EXTREMISMUS Hamburger Landesverband will gegen Hogesa-Sympathisanten disziplinarisch vorgehen

Tatjana Festerling hat schon durchblicken lassen, dass sie sich gegen einen etwaigen Parteiausschluss aus der AfD zur Wehr setzen würde

Der Hamburger AfD-Landesverband hat sich von Sympathiebekundungen zweier Parteimitglieder für die Hooligan-Proteste von Köln scharf distanziert. Der Landesvorstand der Alternative für Deutschland habe am Montagabend disziplinarische Schritte gegen Tatjana Festerling eingeleitet, teilte der Landesvorsitzende Jörn Kruse am Dienstag mit. „Ich bin dafür, dies bei Claus Döring entsprechend zu handhaben“, fügte Kruse hinzu.

Festerling war zur Demonstration Ende Oktober in Köln gefahren und bekundete den Hooligans in einem Internet-Beitrag ihren Respekt. Auch Döring hatte an der Demonstration teilgenommen und erklärte anschließend im Internet, er sei im „Kölner Kessel dieser linksgrünen Bananen-Diktatur“ gewesen. Die Hamburger Morgenpost berichtete über die Äußerungen und bezeichnete Döring als Mitbegründer der AfD in Hamburg.

Kruse erklärte dagegen, Festerling und Döring spielten in der Partei keine Rolle. Sie arbeiteten nicht in Gremien mit und seien für die Meinungsbildung der Partei irrelevant. „Wir stehen immer für Gewaltfreiheit ein und sind im Zweifel immer auf Seiten der Polizei zu finden“, versicherte der Landeschef.

Während Döring am Mittwoch zunächst nicht erreichbar war, wies Festerling die Vorwürfe auf ihrer Facebook-Seite zurück. Sie distanzierte sich von „kruden Nazis und tumben Rechtsextremen“ und deutete indirekt an, dass sie sich gegen ein Parteiausschlussverfahren zur Wehr setzen würde. (dpa)