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Archiv-Artikel

kosi saka, perspektivspieler Rechter Flügelflitzer

KOSI SAKA, 21, kommt ablösefrei von Borussia Dortmund zum HSV, wo er die rechte Seite beackern soll. FOTO: DPA

Der 17. Dezember 2005 war ein finsterer Tag für Kosi Saka. Nach einer Notbremse an Bayern Münchens Spitzenkraft Roy Makaay fand sein fünftes Bundesligaspiel nur 165 Sekunden nach seiner Einwechslung ein abruptes Ende. Im folgenden Jahr beackerte er wieder die rechte Außenbahn der Sportplätze in Schermbeck, Hüls oder Herne in der Oberliga Westfalen. Damals spielte Saka noch bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund, ab nächster Saison schnürt er seine Stiefel für die Bundesliga-Profis des HSV. Man kann beim 21-Jährigen nicht von einem Neuanfang sprechen, aber Saka kennt große Fallhöhen.

Kosi Saka wurde 1986 in Kinshasa geboren und war fünf Jahre alt, als seine Eltern mit ihm nach Bielefeld auswanderten: „Ich komme aus ärmlichen Verhältnissen. Aber ich fühle mich in Deutschland mittlerweile zu Hause“, sagte er dem Fanzine Fussballtalente.net. Seitdem hat er keine Heimaterde mehr betreten. Beim SV Gadderbaum Bielefeld erkannte man damals schnell das Talent des schmächtigen aber blitzschnellen und technisch versierten Allrounders. Saka kann nicht rechts wie links, aber vorne wie hinten. In seinem Revier, der rechten Spielfeldseite, spielt er alle Positionen – vom Außenverteidiger bis zum Flügelstürmer.

Mit 17 debütierte er im Regionalligateam des BVB. In diesem Jahr hatte der gelernte Einzelhandelskaufmann insgesamt sechs Einsätze im Dortmunder Profi-Kader, wo man ihn gerne behalten hätte. Nachdem Saka auch als Neuzugang beim FC St. Pauli gehandelt wurde, erhielt schließlich der HSV den Zuschlag. Sportchef Dietmar Beiersdorfer freut sich über seinen „Perspektivspieler mit Übersicht und großem Entwicklungspotenzial“.

Saka kommt ablösefrei und ist damit auch das notwendige Schnäppchen nach dem Fünf-Millionen-Euro Transfer von Mohamed Zidan. Beim HSV soll Saka am liebsten Publikumsliebling Mehdi Mahdavikia vergessen machen. Vielleicht hallt ja schon bald ein langgezogenes „Kooosi“ durch die HSV-Arena.Christoph Neethen