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Ein Drittel der Fernzüge soll fahren

NOTFAHRPLAN Auf besonders beliebten Strecken will die Bahn AG sogar das normale Angebot aufrechterhalten – mit Hilfe von Beamten

BERLIN taz | Es stehen doch nicht alle Räder still, wenn die GDL es will: Die Deutsche Bahn AG plant, während des Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokführer von Donnerstag bis Montagfrüh etwa ein Drittel der Fernzüge fahren zu lassen. Im Regionalverkehr in Ostdeutschland sollen es 20 Prozent, im Westen 40 bis 60 Prozent sein – je nachdem, wie viele Mitglieder die GDL in der jeweiligen Region hat. Private Bahnunternehmen sind so gut wie nicht von dem Ausstand betroffen.

„Wir werden vor allem die Strecken bedienen, die am meisten nachgefragt werden“, sagte ein Sprecher der Bahn am Mittwoch. Der Ersatzfahrplan soll jeweils zwei Tage im Voraus um 18 Uhr in die Auskunftssysteme zum Beispiel auf der Internetseite www.bahn.de eingespielt werden. Demnach werden am Donnerstag beispielsweise fast die Hälfte der normalerweise vorgesehenen Verbindungen von Berlin nach Hamburg angeboten. Eine Reihe von Ergänzungszügen wie auch die „Sprinter“ Köln–Hamburg, Frankfurt–Berlin und Frankfurt–Hamburg fallen weg, ebenso viele Intercity-Verbindungen.

München–Dortmund sowie Berlin–Basel – mit Halt zum Beispiel in Frankfurt und Freiburg – dagegen werden wie üblich weiter im Zweistundenrhythmus bedient. Auch auf der zentralen West-Ost-Route Köln/Düsseldorf–Berlin sollen die Züge weiter stündlich fahren.

Die Chancen, dass die Bahn diesen Ersatzfahrplan einhalten kann, stehen gut. Beim GDL-Streik im Oktober wurden nach Unternehmensangaben fast alle angekündigten Verbindungen bedient. „Teilweise wurden sogar zusätzlich Züge gefahren“, sagte eine Sprecherin der taz.

Das schafft der Staatskonzern, weil nicht alle seiner rund 20.000 Lokführer Mitglied der GDL oder streikwillig sind. Allein 5.000 Lokführer sind der Sprecherin zufolge auch 10 Jahre nach der Umwandlung der Bahnbehörde in eine Aktiengesellschaft noch Beamte. Die haben kein Streikrecht.

Fahrgäste, die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, und Verspätungen nicht wie geplant reisen können, können sich ihr Ticket im DB-Reisezentrum oder in den DB-Agenturen kostenlos erstatten lassen. Alternativ dürfen Reisende den nächsten – auch höherwertigen – Zug nutzen. Dann wird bei zuggebundenen Angeboten wie dem Sparpreis-Ticket auch die Zugbindung aufgehoben. Ausgenommen hiervon sind regionale Angebote sowie reservierungspflichtige Züge. JOST MAURIN

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