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Archiv-Artikel

Mit Metal zum Sauberimage

Mit schlägereifreien Konzerten will Inga Lassner ab sofort jeden zweiten Mittwoch den Remberti-Ring rocken

Ein Musikprojekt im Beat Club soll das Image der so genannten Discomeile aufpolieren. Die Schießerei im Januar 2006, der Tod eines Neunzehnjährigen im November 2005 durch einen Messerstich, Hinweise auf Drogenhandel und Schutzgelderpressung dominieren momentan deren Bild in der Öffentlichkeit. Mit „Rock am (Remberti-) Ring“ möchte Inga Lassner den Bremern zeigen: „Da gibt es Konzerte mit düster aussehenden Metal-Rockern und es gibt keine Schlägereien“, sagt sie. „Auf der Reeperbahn passiert auch mal was und die Leute gehen trotzdem hin.“

Wieso von dem Imageprojekt weder der Ortsamtsleiter weiß noch der Verein für akzeptierende Jugendarbeit (Vaja), der sich mit Streetworkerarbeit auf der Meile beschäftigt, begründet Lassner damit, dass sie die Meile beleben wolle. Natürlich sei Sozialarbeit eine wichtige Sache. Aber man sei mit der eigenen Organisation ausgelastet und könne sich eben nicht noch „um die Drogis und Alkis kümmern, die in der Ecke hängen“. Gerade der Mittwoch sei als „Weggehtag“ untergegangen. Deswegen finden die Konzerte ab heute jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat statt. Außerdem seien die Möglichkeiten, als Band in Bremen einen Auftrittsort zu finden, sehr gering. „Wir wollen eine neue Möglichkeit schaffen, hier Konzerte zu geben“, so Lassner. Die Bands erhalten dabei das Eintrittsgeld, der Beat Club verdient am Getränkeverkauf. Deshalb wird keine Miete fällig: Manche Bands könnten die nicht bezahlen.

Die dargebotenen Rockrichtungen werden von Abend zu Abend stark variieren. Das heutige Konzert steht unter dem Motto „Gothic“. Es spielen die Bremer Band „N.U.C.“ und „Toreador“ aus Hamburg. JANA WAGNER