Gebührenboykott
: Zerstörung droht

Den Studierenden in dieser Stadt ist es mit dem Protest gegen Gebühren sehr ernst, das hat der Ausgang der Boykottinitiative gezeigt. Auch wenn das Quorum nur an der Hochschule für Bildende Künste auch erreicht wurde, so haben, alle Hochschulen zusammengenommen, doch mehr als 10.000 junge Menschen hier zivilen Ungehorsam gewagt.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Schwierig wird die Lage jetzt für die kleine Kunsthochschule: Sollte der Präsident tatsächlich knapp 300 Studierende rauswerfen, kann er die unter Wissenschaftssenator Dräger zusammengeschrumpfte Kunstschmiede demnächst wohl schließen. Das dürfte für einen Eklat von bundesweitem Interesse sorgen. Ob der CDU-Senat dieses Opfer bringen würde, nur um die allgemeinen Studiengebühren politisch durchzusetzen, darüber lässt sich derzeit nur mutmaßen.

Es besteht Gefahr, dass durch den Boykott Bildungsbiografien zerstört werden. Die Verantwortung dafür aber liegt beim Senator. Denn der hat die Gebühren ja angeblich eingeführt, um damit den Studierenden zu nutzen. Eine Welle von Exmatrikulationen aber wäre destruktives Handeln von Politikern, die ihr Ziel aus den Augen verloren haben.