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Archiv-Artikel

Kehrtwende in der Krankenhauspolitik

Erfolgreicher Chef der Klinik Links der Weser bleibt in Bremen – Senatorin hat seiner Kritik nachgegeben

Von Kawe

Der Geschäftsführer des Klinikums Links der Weser (LdW), Peter Stremmel, bleibt in Bremen und nimmt die ihm angebotene Stelle am Klinikum Solingen nicht an. Dies verkündete Stremmel gestern auf einer Betriebsversammlung der Klinik LdW und erhielt dafür großen Beifall der Beschäftigten.

Vorausgegangenen waren dieser Entscheidung intensive Gespräche mit der Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD), über deren Inhalt Stillschweigen vereinbart worden sei, berichtete Stremmel. Rosenkötter war auch auf die Betriebsversammlung gekommen und erklärte, in zwei wesentlichen Punkten wolle sie die umstrittenen Vorschläge des Senatsbeauftragten Klaus Hilker nicht umsetzen: „Deshalb möchte ich, anders als bei Herrn Hilker vorgesehen, den Spielraum der einzelnen Häuser so groß wie möglich belassen“, meinte sie, „dazu gehören auch eine sehr weitgehende Budget- und Personalkompetenz“.

Die grundsätzliche Entscheidung über das gesamte operative Geschäft und die Anstöße für kreative Entwicklungen ortsnaher Strukturen sollten weiterhin in der Kompetenz der vier kommunalen Krankenhäuser selbst liegen.

Rosenkötter kündigte auch eine neue Dialogkultur an – „das wollen wir mal abwarten, ob das nicht wieder Monologe werden“, konterte Betriebsrat Roman Fabian trocken.

Dass Stremmel unter den „Hilker-Bedingungen“ nicht mehr in Bremen arbeiten und nach Solingen gehen wollte, hatte Rosenkötter aus der taz erfahren. Offenbar hat sie nun zugesichert, dass man in Zukunft öfter die Verantwortlichen in den Bremer Kliniken nach ihrer Ansicht fragen will, bevor Entscheidungen verkündet werden.

Bis Mitte Juli soll eine Entscheidung über die neue Holdingstruktur fallen, die gleichwohl, so Rosenkötter, „gestärkt“ werden soll. Auf dieser Basis sollen dann die drei vakanten Leitungspositionen in den Bremer Kliniken besetzt werden. Kawe