: Die Mauern Berlins
Berlin verdankt seine Einzigartigkeit nicht allein der einen Mauer, die vor 50 Jahren auf Befehl der DDR-Regierung die Stadt in zwei Hälften teilte. An den verstecktesten Stellen finden sich außergewöhnliche Mauern, die als Projektionsflächen für alle möglichen Bilder dienen, so der britische Kulturwissenschaftler Stephen Barber. In seinem jüngst erschienenen Buch „The Walls of Berlin“ unternimmt er vierzig „Spaziergänge“ durch die Stadt, bei denen er ihre unaufhaltsam mutierenden Oberflächen inspiziert. Mit dem schweifenden Blick des Flaneurs entdeckt er scheinbar bedeutungslose Risse, Graffiti und einander überlagernde Schichten, die er als Spuren von Berlins konflikt- und wandlungsreicher Vergangenheit liest und mit Kunst und Film in Verbindung bringt. Gedanklicher Ausgangspunkt ist der Filmprojektor der Brüder Skladanowsky, mit dem die Kinopioniere 1895 die ersten Filmansichten Berlins vor zahlendem Publikum zeigten. Im Gespräch mit der Filmautorin und Journalistin Sara Piazza wird Stephen Barber sein Buch heute in der Buchhandlung Dialogue Books vorstellen. TCB
■ The Walls of Berlin: Dialogue Books, Schönleinstraße 31. Heute, 19 Uhr. Eintritt frei