: Jedes Jahr teurer
BUS & BAHN Die BSAG macht gute Geschäfte und hält trotzdem an der jährlichen Preiserhöhung fest
Die Linke protestiert gegen angekündigte Fahrpreiserhöhungen der Bremer Straßenbahn (BSAG) und fordert ein Verbilligung des Stadttickets für Bedürftige.
Die Preise würden „jedes Jahr“ zu Jahresende „moderat“ erhöht, sagte dazu BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer. Das sei auch in diesem Jahr „aller Voraussicht nach unumgänglich“. Er verwies dazu vor allem auf die um drei Prozent angestiegenen Energiepreise. Der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion, Klaus-Rainer Rupp sagt dagegen: „Sozial gerecht ist das nicht: Kosten der allgemeinen Daseinsvorsorge werden von oben nach unten durchgereicht.“ Die BSAG müsse stärker bezuschusst werden – anstatt stärker betriebswirtschaftlich geführt.
Die Umsatzerlöse der BSAG sind im vergangenen Jahr laut Geschäftsbericht um 4,9 auf 85,9 Millionen Euro gestiegen. Sie liegen damit um 4,1 Millionen Euro über dem Plan. Auch die Zahl der Fahrgäste ist gestiegen, um 2,1 auf über 100 Millionen. Pro EinwohnerIn zählte die BSAG im vergangenen Jahr 187 Fahrten – 1995 waren es noch 176.
„Grundsätzlich gut angenommen“ wird Meyer zufolge das Stadtticket für Bedürftige, das derzeit regulär 25 sowie 20 Euro für Kinder kostet. Zwar habe man sich „mehr erwartet“, so der BSAG-Sprecher – doch seien 6.000 bis 8.000 verkaufte Tickets pro Monat „nicht so schlecht“. Laut einem Bericht von Radio Bremen droht dem Stadtticket das Aus, weil es für die Stadt zu teuer sei und zu wenig genutzt werde. Dem widersprach gestern das Sozialressort: Zwar müsse angesichts der Nutzerzahlen sehr wohl über die Zukunft des Stadttickets geredet werden, heißt es dort – aber mit dem Ziel, es zu erhalten. Auch bei der BSAG gebe es derzeit „keine Überlegungen“, das Angebot einzustellen, so Meyer.
Die Linke fordert, jetzt ein „echtes Sozialticket“ einzuführen. Es dürfe für Hartz IV-EmpfängerInnen, Menschen mit wenig Rente und GeringverdienerInnen nicht mehr als 15 Euro kosten. Mehr sei angesichts des Hartz IV-Regelsatzes für Mobilität nicht drin, so Rupp. mnz