Ehre für Kermani

ARENDT-PREIS Orientalist wird 2011 ausgezeichnet

Der Orientalist Navid Kermani erhält den mit 7.500 Euro dotierten Bremer Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken. Kermani bekomme die Auszeichnung für seine „lagerüberwindenden religionswissenschaftlichen und politischen Analysen“, teilte die Jury am Montag in Bremen mit.

Kermani wurde 1967 als vierter Sohn iranischer Eltern in Siegen geboren und lebt als freier Schriftsteller in Köln. 1994 gründete er ein Sprach- und Kulturzentrum in Isfahan (Iran), das er bis 1997 leitete. Einem breiteren Publikum wurde er in Deutschland 2009 durch ein Hickhack um den hessischen Kulturpreis bekannt: Kermani hatte in einem Essay in der Neuen Zürcher Zeitung über ein Kreuzigungs-Gemälde des Renaissance-Malers Guido Reni reflektiert – und dabei sowohl Skandal als auch Verführungskraft dieser Darstellung eines gemarterten Menschen benannt. Daraufhin hatte der katholische Bischof Karl Lehmann versucht, die Ehrung Kermanis zu verhindern. (epd/taz)