Energie im Norden : Fossiles Denken
Manche wollen es einfach nicht kapieren, oder sie dürfen es nicht. Weil sie sonst Ärger bekommen würden mit ihren Chefs bei Vattenfall und Industrieverbänden. Und so bleibt der Kampf gegen Windmühlen ein doppelter.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Der Ausbau der Windenergie erfolgt, gerade auch in Schleswig-Holstein, nur halbherzig. Die saubere Energiezukunft könnte bereits viel näher sein, wenn Lippenbekenntnissen präzise Strategien zur Umsetzung folgten.
Dem aber stehen die Denkmuster von vorgestern gegenüber, nach denen Atomspalten unverzichtbar und rauchende Schlote unvermeidbar sind. Dabei kann es doch nicht so schwer zu begreifen sein, dass das Festhalten an alten Technologien Investitionen in neue behindert. Angehende Volkswirte lernen das spätestens im zweiten Semester, manche Wirtschaftsminister jedoch offenbar nie.
An denen gehen selbst sehr solide Expertisen wie die Arrhenius-Studie vorbei, deren pures Gegenteil stattdessen zum nachweisbaren Fakt ernannt wird. Die Studie weist sinkenden Verbrauch nach und empfiehlt zudem Kraft-Wärme-Kopplung sowie, so es überhaupt kurzfristig eine Versorgungslücke geben sollte, Gaskraftwerke – Begriffe, von denen die CDU-Energieexperten von der traurigen Gestalt offensichtlich noch nie gehört haben.
Das ist fossiles Denken.