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Archiv-Artikel

SHORTCUTS

■ L’Atalante F 1934 / 69, R: Jean Vigo, D: Dita Parlo, Michel Simon

Einer der wenigen Filme Jean Vigos, der 1934 nur 29-jährig an Tuberkulose starb, ist ein kleines Poem, das eine schlichte Geschichte mit überraschenden Farben füllt: Binnenschiffer Jean, Besitzer der „Atalante“, heiratet in einem kleinen französischen Dorf das Bauernmädchen Juliette. In Sonne und Nebel schippern sie fortan auf Flüssen und Kanälen herum, begleitet vom Matrosen Père Jules und einem Schiffsjungen.

Mo, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg

■ Die Hochstapler D 2006, R: Alexander Adolph

Vier Meister des Fachs zeigen, wie es geht: Sie haben erfolgreich geschwindelt, und zwar in der höchsten Liga, wo Banker und Millionäre auf ihr perfektes Rollenspiel hineinfielen – und ihnen Kredite hinterherwarfen oder sich Flüge zum Mond verkaufen ließen. Ein lehrreicher und sehr unterhaltsamer Lehrfilm für Hochstapler also, durch den man sich allerdings nicht verführen lassen sollte: Alle gezeigten Übeltäter wurden geschnappt und verurteilt.

Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

■ Concerning Violence S/USA/DK/SF/D 2014, R: Göran Hugo

Der Film dokumentiert die afrikanischen Befreiungsbewegungen der 1960er- bis 1980er-Jahre. Neu entdecktes Archivmaterial über gewaltvolle Konfrontationen mit den Kolonialmächten werden kombiniert mit Frantz Fanons Analysen über die Folgen der Kolonialisierung Afrikas – gesprochen von der Musikerin Lauryn Hill, die als Sängerin der Fugees bekannt wurde.

Do, 18 Uhr; Sa, 16 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

■ Plastic Planet: Alles Plastik AUT/D 2009, R: Werner Boote

Plastik ist aus unserem Leben nicht wegzudenken. Regisseur Werner Boote hat sich aufgemacht, um dem umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoff nachzuspüren. Seine Recherchen führen ihn auf die japanische Insel der Natur, zu den Bossen der Kunststoffindustrie – und in den eigenen Körper: Spuren hinterlässt Plastik sogar im Blutkreislauf des Menschen.

Di, 18.30 Uhr, Pumpe, Kiel

■ Herz aus Glas D 1976, R: Werner Herzog, D: Josef Bierbichler, Stefan Güttler

Nach „Aguirre, der Zorn Gottes“ und „Jeder für sich und Gott gegen alle“ war dies Werner Herzogs erster großer Flop. Weder Presse noch Publikum konnten viel anfangen mit der Geschichte eines Dorfes, das dem Wahnsinn anheimfällt, nachdem ein Hüttenbesitzer versucht, mit einem verstorbenen Glasbläser Kontakt aufzunehmen. Viele der Darsteller waren während des Drehs hypnotisiert, und eine ähnliche Wirkung hatte sich Herzog wohl auch auf seine Zuschauer erhofft. Vielleicht kam dieser filmische Alptraum einfach ein paar Jahrzehnte zu früh?

Fr, So + Di, 18 Uhr; Sa, 20.30 Uhr, City 46, Bremen