GALERIE JOCHEN HEMPEL : Wenn das Unmögliche möglich wird
Fast zu schön sind die Landschaften, an die sich die Augen heften. Zunächst zumindest, denn die wuchtigen Eingriffe, wie auf Äckern gestrandete Frachter oder solche, die in der Luft zu schweben scheinen, fokussieren den Blick auf die eigentlich Unmöglichkeit. Sicher, es könnten Überbleibsel einer Katastrophe sein, schließlich wirkt auf dem zweiten Blick die Natur in Teilen zerstört. Aber eben auch nur in Teilen, und eigentlich sieht alles viel zu aufgeräumt aus, als dass die Szene das Ende der Welt beschreiben könnte. Sven Kroner, Maler und visueller Geschichtenerzähler, ist ein wahrer Spitzbube. Mit galant dahingeworfenen Gestus erinnert er daran, dass die Katastrophe eben nur dann katastrophal erscheint, wenn wir selber beteiligt sind. Nicht selten gleichen seine Gemälde so fantastischen Erzählungen. Selbst dann, wenn er ausschließlich ein Blick auf ein Fenster seines Ateliers zeigt. Immer gibt es ein Spiegelbild, eine Verschleierung und die Fragen nach dem Warum und Wieso. Eine befriedigende Antwort bringt er nicht. Die findet sich in einem selbst und in der Ruhe, die diese hypnotisierenden Bilder vermitteln. MJ
■ Bis 20. Dezember, Di.–Sa., 11–18 Uhr, Lindenstr. 35