: Ribbecks Birnen unterm Hammer
Privatsammler ersteigert für 130.000 Euro die Urschrift des Fontane-Gedichts
Die Urschrift des Gedichts „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ ist gestern in Berlin versteigert worden. Das Manuskript des märkischen Dichters Theodor Fontane (1819–1898) ging für 130.000 Euro an einen deutschen Privatsammler, wie eine Mitarbeiterin des Autografenhauses J. A. Stargardt mitteilte. Der Sammler sei im Saal gewesen, außer ihm habe es mehrere weitere Interessenten für das dreiseitige Manuskript gegeben. Das Gedicht über den gütigen Gutsherren, der Kinder mit seinen Birnen verwöhnte und über seinen eigenen Tod hinaus für sie sorgte, („Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn“) gehört zu den bekanntesten in Deutschland. Fontane schrieb es 1889. Das jetzt versteigerte Manuskript macht die Entstehung des Gedichts nachvollziehbar – von den in einem Zug niedergeschriebenen ersten Zeilen über die Zwischenstufen mit vielfach korrigierten und verworfenen Strophen bis hin zur vertrauten Endfassung. „Man sieht, wie Fontane gearbeitet hat“, so die Mitarbeiterin des Auktionshauses.
Die Niederschrift, die jetzt von einer Erbengemeinschaft angeboten wurde, galt seit 1933 als verschollen. Der Schätzpreis war mit 30.000 Euro angegeben worden. DDP