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Archiv-Artikel

„Den Körper ruhig stellen“

Klinikum informiert über Schlafstörungen

Von KLI
Christian Krüger

■ 69, ist Leiter des Universitären Schlafmedizinischen Zentrums Hamburg am Agaplesion Diakonieklinikum. Foto: Agaplesion

taz: Herr Krüger, wie gut schlafen die Hamburger?

Christian Krüger: Sie schlafen nicht schlechter als andere, aber da Hamburg eine Großstadt ist, haben wir hier städtische Probleme, die es auf dem Land nicht gibt. Zum Beispiel Lärm durch Flugzeuge und Autos.

Viele Leute können nicht schlafen, weil sie etwas beschäftigt: Der Kopf kommt nicht zur Ruhe. Was raten Sie?

Es gibt Entspannungsübungen wie autogenes Training. Zum Einschlafen ist auch ein Imaginationsverfahren sinnvoll: Man versetzt sich in eine schöne Situation hinein, die man durchlebt hat, zum Beispiel im Urlaub. Das ist besser als Schäfchen-Zählen.

Was braucht der Körper, um gut zu schlafen?

Man sollte den Körper ruhig stellen. Man sollte abends nicht zu viel essen, aber auch keinen Hunger haben. Man sollte das Bett nicht missbrauchen zum Fernsehen und man sollte im Bett nicht arbeiten. Das Bett ist nur zum Schlafen da. Sex allerdings ist ausdrücklich erlaubt.

Wie viel Prozent der Bevölkerung haben Schlafstörungen?

Bezogen auf die gesamte Bevölkerung sind es ungefähr zehn Prozent. Unter denen, die einen niedergelassenen Arzt wegen irgendwelcher Symptome aufsuchen, sind es 20 Prozent.

Wie entwickelt sich das Problem der Schlafstörungen historisch gesehen?

In den Großstädten ist der Rhythmus aufgebrochen durch Schichtarbeit, durch den Tag-und-Nacht-Betrieb. Während um 1900 neun Stunden der Durchschnitt waren, tendieren wir heute zu sieben bis acht Stunden. Die Leute schlafen heute schlechter und auf alle Fälle kürzer. INTERVIEW: KLI

Informationen und Tipps zum Thema Schlafstörungen: 19 Uhr, Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg, Hohe Weide 17