: Premiere zu Hause auswärts
DFB-POKAL II Hannover 96 besiegt Oberligist Anker Wismar lässig mit einem 6:0
Als die erste Ladung Fans von Hannover 96 mit dem Ruf „Europapapokaahl, Europapokaahl“ den Bahnhof Lübecks betrat, war klar, dass die Euphorie, die in der Landeshauptstadt während der vergangenen Saison ausgebrochen ist, anhält. Und nach dem 6:0 (4:0) gegen Anker Wismar weiter gehen wird.
Das Stadion an der Lohmühle, in dem der VfB Lübeck seine Regionalliga-Spiele austrägt, gehört den 96-Fans unter den 6.077 Besuchern. Obwohl es ein Heimspiel von Anker Wismar, Oberligist, in der ersten Runde des DFB-Pokals ist. Dem DFB war das Stadion von Anker nicht geheuer, und so feiert der vor 14 Jahren gegründete Club seine DFB-Premiere zu Hause auswärts.
Hannovers Trainer Mirko Slomka spielt mit dem Besten. Ohne Didier Ya Konan im Sturm, nach Muskelfaserriss noch nicht fit, hinten rechts verteidigt Sofian Chahed für Steven Cherundolo. Trainer von Anker Wismar ist der Ex-Profi Timo Lange, der für Hansa Rostock in der ersten Liga spielte, er setzt auf ein 4-4-2.
In der 12. Minute ein Freistoß für Wismar, das bis dahin kaum am Ball ist, nach Foul von 96-Innenverteidiger Karim Haggui an Anker-Stürmer Moussa Sissoko. Fabian Bröcker schießt knapp übers 96-Tor. Im Gegenzug die Führung für 96: Mohamed Abdellaoue drückt eine Flanke von Jan Schlaudraff über die Linie (13.). Alle drei, vier Minuten brennt es in Wismars Strafraum. In der 23. eine Chance von Schlaudraff, den Wismar nicht unter Kontrolle bringt, Anker-Keeper Johannes Höcker hält. In der 25. Minute das zweite Tor für Hannover, wieder Abdellaoue, Vorarbeit Konstantin Rausch.
In allen Aktionen von Anker ist zu sehen: Die glauben nicht dran. Hannover lässt nichts anbrennen. Kombination mit Schlaudraff, Abdellaoue, Lars Stindl macht das 3:0 (35.). Eine Minute später wieder Stindl, diesmal aus 22 Metern ins Eck: 4:0. Wismar sorgt nur bei Freistößen für Gefahr. Nach einem an Überraschungen reichen Pokal-Wochenende bleibt sie hier aus.
Wismar gewinnt keine Zweikämpfe, kommt kaum über die Mittellinie, hat keine Erfolgserlebnisse, die Anker-Fans geraten schon aus dem Häuschen, wenn einer ihrer Jungens den Ball schön stoppt.
In der zweiten Hälfte nimmt Hannover ein wenig Tempo raus, lässt ein paar Chancen aus, die Anker-Fans singen: „Wismar ist die geilste Stadt der Welt.“ Anker kommt trotzdem nicht ins Spiel. In der 65. Minute kommen Cherundolo für Chahed und Moritz Stoppelkamp für Stindl. Pinto jagt einen Elfer Richtung Bäume hinterm Stadion (70.). Eine Minute später macht Stoppelkamp das 5:0. In der 77. Minute schießt Schlaudraff den Ball ans Quergebälk, Stroppelkamp den Abpraller über die Linie: 6:0. Da steht Christian Pander, 96-Neuzugang auf dem Platz und packt Kunststückchen aus. Höcker hält einen Abdellaoue-Kopfball mit dem Fuß, dann ist Schluss. ROR