hamburg heute
: Trockenschwimmer Pilipenko

Wer würde aus Schrott ein U-Boot bauen – und das im Binnenland? Eine Dokumentation im Abaton

„Wie ein U-Boot in der Steppe“, so wird im Russischen gerne etwas total Abwegiges beschrieben. Wladimir Pilipenko glaubt nicht an das Unmögliche, sondern an seinen Traum – vom eigenen U-Boot. Pilipenko ist übrigens so eine Art Otto Lilienthal der ukrainischen Steppe. Und sein Ruhm steht kurz bevor – so denn der Dokumentarfilm „Herr Pilipenko und sein U-Boot“ weiter so gut ankommt wie bisher.

30 Jahre tüftelt Pilipenko, Kolchos-Kranführer aus dem Dorf Jevgenivka, da an seiner Jugend-Idee. Sein sonderbares (und zudem grünes) „Yellow Submarine“ bastelt er nach Bauplänen aus einer Unterwassersport-Zeitschrift von 1970 und aus Schrott sowie Spezialteilen, die er gegen Gurken eintauscht. Nur: Jevgenivka liegt 400 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt.

Zum Glück gibt es dort einen Dorfteich, in dem erste Tests unter fast realen Bedingungen durchgeführt werden können. Die sind erfolgreich, und so machen sich Konstrukteur und Vehikel auf den Landweg zur See. Surreal, wie sich das komische Ding durch die Steppe fräst.

Wenn der Film heute Abend Hamburg-Premiere feiert, sind die beiden Regisseure anwesend: Hinrik Drevs stammt übrigens aus Lübeck, René Harder kommt vom Bodensee. Aus Hamburg kommt wiederum der Papier-Kinetiker Martin Graf, der zu dem Thema U-Boot-Bastelbögen herausgeben wird. IMKE STAATS

heute, 20 Uhr, Abaton