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Archiv-Artikel

Verdacht: Tötung durch Medizin

Nach dem Tod einer 82-jährigen Rentnerin im Mai 2005 durch eine Überdosis Medikamente steht seit gestern deren Schwiegertochter vor dem Landgericht. Die 59-Jährige bestritt zu Prozessbeginn, die Kranke mit Medikamenten vergiftet zu haben. Eine Erklärung für die hohe Dosis eines Schmerz- und eines Schlafmittels hat sie nach eigenen Angaben nicht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie die Schwiegermutter in dem gemeinsam bewohnten Haus in Köpenick tötete, um sie von deren Leiden zu befreien. Nach Angaben eines Arztes hatte die parkinson- und herzkranke 82-Jährige, die zuletzt an Geschwüren litt, „unsagbare Schmerzen“. Mit dem baldigen Tod sei zu rechnen gewesen. Nach Aussage der 59-Jährigen fragte ihre Schwiegermutter die Ärzte bei Hausbesuchen, ob sie „etwas bekomme, damit sie die Schmerzen nicht mehr ertragen müsse“. Die Angeklagte betonte, die 82-Jährige habe ihr gegenüber die Bitte um Sterbehilfe nicht geäußert. Sie hätte dies auch aus Gewissensgründen nicht getan. DPA