Wieder Feuer im Knast

JUSTIZ Häftling zündet Kopfkissen an und erleidet schwere Rauchgasvergiftung

Erneut soll ein Häftling in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heidering Feuer gelegt haben. Gegen den Mann wird wegen schwerer Brandstiftung ermittelt, sagte die Sprecherin der Justizverwaltung, Claudia Engfeld. Der Häftling wurde am Samstag mit einer Rauchgasvergiftung ins Haftkrankenhaus gebracht. Sechs Bedienstete, darunter zwei Frauen, konnten dagegen laut Engfeld nach einer medizinischen Untersuchung weiterarbeiten. Die Polizei hatte zunächst von fünf Vollzugsbeamten gesprochen, die eine Rauchgasvergiftung erlitten hätten.

Der Brand in dem Berliner Gefängnis im brandenburgischen Großbeeren (Teltow-Fläming) war gegen 7.30 Uhr bemerkt worden. Der Häftling habe die Gegensprechanlage ausgelöst. Als er dem zugeschalteten Beamten nicht mehr antwortete, seien mehrere Mitarbeiter in die Zelle gegangen und hätten den Mann herausgeholt, sagte die Sprecherin.

Feuerzeug sichergestellt

Der 1971 geborene Inhaftierte habe nach ersten Erkenntnissen ein Kopfkissen angezündet, auch die Matratze habe gebrannt. Die JVA-Mitarbeiter löschten das Feuer, bevor Feuerwehr und Polizei ankamen. Bei dem Mann sei ein Feuerzeug sichergestellt worden, sagte Engfeld am Sonntag. Es solle nun untersucht werden, ob es psychische Auffälligkeiten bei ihm gebe.

Nach Angaben der Sprecherin ist der Häftling wegen Diebstahls zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Seine Haftzeit ende im Januar 2015. In die JVA Heidering kam der Mann erst vor fünf Tagen, zuvor war er in Moabit untergebracht.

Bereits Mitte September hatte es in der Haftanstalt Heidering gebrannt. Damals hatte ein Gefangener in seiner Zelle Möbel angezündet. Sieben Mitarbeiter erlitten dadurch Rauchgasvergiftungen. Schon damals hieß es bei der Justizverwaltung: Da es Häftlingen nicht verboten werden könne, in den Zellen zu rauchen, sei es normal, dass sie Feuerzeug oder Streichhölzer bei sich hätten. (dpa)