: Lichterfelde läuft gegen BFC Dynamo auf
FUSSBALL Verein entscheidet sich trotz BFC-Hooligans gegen Absage des Oberliga-Auftakts am Sonntag
Die Freude auf den Oberligastart ist beim Lichterfelder FC getrübt. Am Sonntag soll es um 14 Uhr gegen den BFC Dynamo gehen – trotz der Randale von BFC-Hooligans beim DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Samstag. Die Dynamo-Anhänger hatten den Gästeblock gestürmt und Fans der Gästemannschaft verletzt. „Wir wollen nicht vor gewaltbereiten Fans kapitulieren. Das Spiel findet statt“, sagte nun der LFC-Vorsitzende Olaf Fechner.
Am Dienstag war noch ein Verzicht auf das Auftaktspiel seitens der Lichterfelder im Gespräch. Der Verein hatte Bedenken geäußert, ob die Sicherheit der Zuschauer im Stadion gewährleistet werden könne. Fechner sagte, im Vorstand habe es unterschiedliche Meinungen zur Austragung des Spiels gegeben. Diese seien nun ausgeräumt: „Wir haben viel Zuspruch für unser Nachdenken über das Spiel bekommen.“ Das Ziel, ein Zeichen zu setzen, sei erreicht. Auch der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) und der BFC Dynamo zeigten sich erfreut über die Entscheidung.
Dennoch ist das Spiel – wie schon in den vergangenen Jahren – als „bedingt störanfällig“ eingestuft. Separate Zugänge für die Fans beider Vereine und ein fest installierter Zaun sollen die Fangruppen trennen.
Wegen der Randale am vergangenen Wochenende muss der LFC außerdem zusätzliches Sicherheitspersonal engagieren. Die Kosten der Sicherheitsmaßnahmen belaufen sich nach Vereinsangaben auf insgesamt weit mehr als 2.000 Euro – viel Geld für einen Verein wie den LFC, schließlich würden die Kosten bei anderen Oberligaspielen bei nur rund 100 Euro liegen. „Gegen den BFC werden immer besondere Maßnahmen ergriffen und externes Sicherheitspersonal engagiert. In diesem Jahr müssen 15 statt 5 professioneller Ordner organisiert werden“, erklärt Fechner. In den letzten Spielen habe dafür der BFC eine Firma empfohlen, der die Dynamo-Fans bekannt seien. Solange die Rolle der Ordner beim DFB-Pokalspiel jedoch ungeklärt sei, müsse man eine andere Sicherheitsfirma beauftragen.
Obwohl Oberligaspiele mit BFC-Beteiligung in den vergangenen Jahren meist friedlich blieben, bleibe ein Beigeschmack, sagt Fechner: „Wir versuchen nun, den Leuten die Angst zu nehmen und Flagge für den Fußball zu zeigen.“
CHRISTIAN WYREMBEK