: berliner szenen Mondpreise
Uhrenvergleich
Ist schon wieder geraume Zeit her, dass ich zuletzt im KaDeWe war! Eine Feststellung, die sich im jetzigen Fall als günstig erweist, liefert sie mir doch mein Stichwort: Zeit. Die ist im Moment das große Ding im KaDeWe; jedenfalls in ihrer besonderen Verpackung in Form einer Uhr. Aber wären wir im KaDeWe, ginge es nur um eine Uhr?! Eben! Daher heißt die Uhr Omega, um ganz genau zu sein, „Speedmaster“. 1957 wurde sie aus der Taufe gehoben, sie feiert dieses Jahr also ihren 50. Geburtstags und weil das KaDeWe bekanntlich gerade seinen Hundertsten feiert, mussten die beiden einfach zusammenkommen.
Jetzt sind die Schaufenster des KaDeWe mit berühmten Versionen geschmückt, etwa der aktuellen Speedmaster, die Daniel Craig im letzten „James Bond“ trug, oder mit der Original-Moonwatch, die schon auf dem Mond spazieren getragen wurde, samt dem Klettverschlussarmband und Astronautenhandschuh, damit man auch sieht, wie das vonstatten ging.
Das Weltall erobern konnte dann am Mittwochabend auch derjenige, der mitbot, als die letzten vier Exemplare einer neu aufgelegten, auf 57 (Gold) beziehungsweise 1957 (Stahl) Stück limitierten Speedmaster-Serie versteigert wurden. Jedenfalls sofern Mondpreise wie die 15.000 und 45.000 Euro, die innerhalb von Minuten für die Stahl- und die Weißgoldversion zusammenkamen, den Weltalltransport überflüssig machen.
Hübsch war die Situation, als zehn Minuten vor Beginn der Auktion bekannt gegeben wurde, dass sie – weltweit im Internet verfolgbar – in genau zehn Minuten beginnen würde: Genügend Uhren von höchster Präzision, um sekundengenau zu starten, gab es ja weiß Gott.
BRIGITTE WERNEBURG