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Archiv-Artikel

Keine Antwort aus Bukarest

BÜROKRATIE Rumänien informiert mangelhaft

Von JMA

BERLIN taz | Wie langsam und mangelhaft Rumäniens Agrarministerium zuweilen arbeitet, zeigte sich auch während der taz-Recherche zum jüngsten Bio-Skandal: Regelmäßig ließen die Beamten in Bukarest Anfragen innerhalb der gesetzten, für tagesaktuelle Medien üblichen Fristen unbeantwortet.

Laut einer Mitarbeiterin ist das Ziel des Ministeriums, „innerhalb von zehn Tagen zu antworten.“ So gesehen kam die erste Auskunft richtig schnell: sieben Tage nach der Anfrage. Die zweite dagegen beantwortete das Ministerium erst nach zwölf Tagen. Und die dritte blieb auch nach 16 Tagen ohne Reaktion.

Zudem kamen die Antworten trotz englischsprachiger Fragen jedes Mal auf Rumänisch. Die Bitte nach einer Übersetzung lehnte ein – wie immer anonymer – Mitarbeiter der Presseabteilung ab, weil der Text dann „möglicherweise nicht dieselbe Bedeutung haben könnte, da er viele technische Begriffe und Ausdrücke enthält“. Ein paar Stunden später überlegte man sich das anders: Das Ministerium schickte eine Version in einem allerdings stellenweise sehr schwer verständlichen Englisch.

Nun ist die taz „nur“ ein Massenmedium. Aber: Auch Mitarbeiter deutscher Behörden und Kontrollstellen haben in der Vergangenheit über ähnliche Erfahrungen berichtet. JMA