: Jobs gestrichen
Nokia Siemens Networks will 450 Stellen abbauen. Die IG Metall fürchtet um den Standort in Spandau
Der Telekommunikationskonzern Nokia Siemens will an seinem Standort Berlin 450 Stellen abbauen. Insgesamt sollen in Deutschland 2.290 Stellen wegfallen, die meisten davon in München, teilte Nokia Siemens Networks am Freitag mit.
Die IG Metall Berlin reagierte besorgt auf die Entscheidung des Unternehmens. Durch einen Personalabbau in diesem Umfang sei die Zukunft des Werks im Bezirk Spandau gefährdet, sagte der Erste Bevollmächtigte der Gewerkschaft, Arno Hager, laut einer Mitteilung. Das Unternehmen begründete den Personalabbau mit Überschneidungen und Anpassungen im Produktangebot und Vertrieb. Zudem müssten die Prozesse „schlanker“ werden.
Ursprünglich hatte der Telekomausrüster angekündigt, in Deutschland bis zu 2.900 der 13.000 Arbeitsplätze zu streichen. Weltweit sollen 9.000 von bisher 60.000 Stellen wegfallen. In München hatte sich Nokia Siemens mit Arbeitnehmervertretern über eine möglichst sozialverträgliche Umsetzung des Personalabbaus verständigt. Unter anderem würden die Betroffenen bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützt, teilte das Unternehmen mit. Außerdem seien Maßnahmen zur Vermittlung und Qualifizierung der betroffenen Mitarbeiter sowie Angebote für ältere Arbeitnehmer geplant.
Die Berliner Arbeitnehmervertreter bewerteten die Einigung zwar grundsätzlich positiv, kritisierten aber die hohe Zahl der Stellen, die wegfallen sollen. „Statt Personalabbau fordern wir innovative Anstrengungen und Lösungen für unser Werk“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Astrid Diebitsch laut einer Mitteilung der IG Metall.
Rund 2.000 Beschäftigte des Berliner Werkes hatten in den vergangenen Monaten mehrmals gegen den drohenden Stellenabbau protestiert. Zufrieden äußerte sich die IG Metall über die Entscheidung, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen und keine Standortschließungen geben werde.
Das Unternehmen Nokia Siemens Networks ist aus der Netzwerksparte von Nokia und dem Geschäft mit Netzwerkbetreibern von Siemens Communications hervorgegangen. DPA