: Atom: Schweden tadeln Deutsche
Zweieinhalb Wochen nach den Pannen im Atomkraftwerk Krümmel schließt die schwedische Vattenfall-Zentrale Konsequenzen für die deutschen Manager nicht mehr aus. Konzernchef Lars Göran Josefsson tadelte das Krisenmanagement der Deutschen. Der Konzern veröffentlichte im Internet einen Bericht zur Pannenserie in dem Meiler östlich von Hamburg und räumte Kommunikationsprobleme ein. Heute will die Atomaufsicht die Kraftwerksmitarbeiter befragen.
Josefsson sieht „eine äußerst unglückliche Situation in Deutschland“, wie er der Berliner Zeitung sagte. „Wir waren unfähig, richtig zu kommunizieren.“ Eine Entlassung etwa von Bruno Thomauske, dem Chef der Atomsparte, wollte er nicht ausschließen. Für solche Entscheidungen sei es aber noch zu früh. Ein Ausstieg aus Krümmel steht für Vattenfall nicht zur Debatte. Konzernsprecher Johannes Altmeppen sagte, man sei wegen der gemeinsam betriebenen Atommeiler in Brunsbüttel und Krümmel ständig im Gespräch mit Eon: „Eine Übertragung unserer Kernkraftwerks-Anteile steht nicht auf der Tagesordnung.“
Der Spiegel hatte berichtet, Vattenfall und Eon führten Verhandlungen über eine Übertragung der Krümmel-Lizenz auf Eon. Auch Eon dementierte den Bericht: „Die Vorfälle der letzten Wochen sind für die Kernkraft alles andere als dienlich“, sagte Sprecher Jens Schreiber. DPA
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