: Geschlossene Heime kein Tabu
Angesichts steigender Jugendkriminalität sind geschlossene Heime für straffällige Jugendliche in der Hauptstadt kein Tabu mehr. „Ich weiß, dass wir nicht umhinkommen, über geschlossene Heime nachzudenken; ein solches Heim könnte für Berlin durchaus notwendig werden“, sagte Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD). Aktuell stehe aber keine Entscheidung an. Es sei hilfreich, straffällige Kinder aus ihrem bisherigen Milieu herauszunehmen, um sie positiv zu beeinflussen und eine drohende Untersuchungshaft abzuwenden, sagte die Justizsenatorin am Wochenende. „Kriminelle Kinder und Jugendliche müssen auch von Banden- oder Clanstrukturen abgeschnitten werden.“ Dies sei aber keine Abkehr von ihrer bisherigen Position, betonte von der Aue. Sie lehne geschlossene Heime auch weiterhin ab und setze sich nicht aktiv für solche Einrichtungen ein. Bislang hat Berlin kein geschlossenes Heim für jugendliche Straftäter, sondern kann acht Plätze in einer Einrichtung im brandenburgischen Frostenwalde nutzen. DPA