UNTERM STRICH

Achtung, das wird jetzt verwirrend international: Die amerikanische Choreografin Meg Stuart, die in Berlin und Brüssel lebt und produziert, ist in Montréal/Kanada mit dem Grand Prix de la Danse ausgezeichnet worden. Die Jury schätzt besonders Stuarts langjährige Erforschung von Wahrnehmung und lobt ihren Mut, immer wieder über Verstörung und Desorientierung zu erzählen und beides auch zu erzählerischen Mitteln zu machen.

Seit zwei Jahrzehnten arbeitet Meg Stuart mit ihrer Compagnie Damaged Goods, entwickelt neben großen Ensemblestücken immer wieder intime Formate, wie Dialoge mit anderen Choreografen. In ihren Bewegungen hat sie zwar eine wiedererkennbare Handschrift, die von der Verunsicherung von jeder Konstruktion von Identität geprägt ist. Für jedes Tanzstück aber entwickelt sie eine eigene Tanzsprache. In Deutschland ist sie den Kammerspielen München und dem HAU in Berlin verbunden.

Das Milliardengeschäft mit geplünderten und geraubten Kulturgütern boomt. Nach Einschätzung der Unesco steht der Handel mit illegalen Antiken inzwischen an dritter Stelle der internationalen Kriminalität – direkt hinter Waffen und Drogen. In Berlin setzen sich am Donnerstag und Freitag (11./12. Dezember) internationale Experten mit Folgen und Auswirkungen auseinander. Mitinitiator der Konferenz ist der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, der in einem dpa-Interview vor allem vor der dramatischen Lage in Krisengebieten wie Mali oder Syrien warnt. „Es geht gar nicht nur um den illegalen Handel“, sagte er. „Schon bevor es dazu kommt, werden archäologische Stätten zerstört, historische Kontexte auseinandergerissen und das kulturelle Erbe der Menschheit vernichtet.“ Veranstalter der Konferenz im „Weltsaal“ des Auswärtigen Amt in Berlin sind die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Deutsche Archäologische Institut und der Deutsche Verband für Archäologie. Erwartet werden auch zahlreiche internationale Experten wie der Generaldirektor der syrischen Antikenverwaltung, Maamoun Abdulkarim, sowie Vertreter aus Ägypten, Afrika und Lateinamerika.