Kommentar: Eiken Bruhn über die Kita-Umfrage : Ein löbliches Unterfangen
Die Sozialsenatorin Anja Stahmann will mittels einer Umfrage herausfinden, für wie viele Kleinkinder unter drei Jahren eine Tagesbetreuung gesucht wird. Das ist ein löbliches Unterfangen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass dabei herauskommen könnte, dass sehr viel mehr Kleinkinder einen Platz brauchen als die politisch Verantwortlichen jetzt annehmen. Dabei macht Stahmann klar, dass schon die derzeit angestrebte Zahl von 35 Prozent Bremen vor eine äußerst kniffelige Aufgabe stellt: Das Platzangebot muss binnen zwei Jahren fast verdoppelt werden.
Bis Jahresende soll außerdem veröffentlicht werden, wie viele Plätze es gibt – und bei welchen Anbietern. Momentan sind die Angaben dazu vage. Gestern hieß es, es existierten 2.100 Plätze – ohne Differenzierung danach, wie viele erst ab einem oder anderthalb Jahren zur Verfügung stehen. Dies soll rund 20 Prozent der Bremer Kinder unter drei Jahren abdecken. Auf 25 Prozent kommt die Senatorin, wenn sie Kinder einrechnet, die noch vor ihrem dritten Geburtstag in Gruppen aufgenommen werden, die eigentlich für Drei- bis Sechsjährige gedacht sind. Dieses Wissen hilft den Eltern nicht, die nach einem Jahr Elternzeit händeringend einen Platz suchen. Die Umfrage wird zeigen, wie viele dies sind.