: Gedenken unter anderem Namen
Der Direktor der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hält eine Umbenennung des umstrittenen Walter-Linse-Preises für denkbar. Sollten sich die Hinweise bestätigen, dass Linse während der NS-Zeit an der Enteignung jüdischen Eigentums beteiligt war, sei dies sinnvoll, sagte er. Kritisch äußerte sich Knabe über den Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen, Martin Gutzeit. Dieser hatte Linses mutmaßliche Beteiligung am NS-Unrecht öffentlich gemacht, aber bis heute nicht mit ihm darüber gesprochen. Mit dem im kommenden Herbst erstmals vergebenen Preis sollen nach Angaben der Gedenkstätte Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, „die sich in herausgehobener Weise um die kritische Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur verdient gemacht haben“. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Der Rechtsanwalt Walter Linse war wegen seines Einsatzes gegen Menschenrechtsverletzungen in der DDR von West- nach Ostberlin verschleppt und später in Moskau hingerichtet worden. DDP