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Archiv-Artikel

„Ziel ist Olympia“

LÄNDERSPIEL Deutschland spielt mit NBA- Champion Dirk Nowitzki gegen Bosnien-Herzegowina

Dirk Bauermann

■ 53, ist seit 2003 Bundestrainer der Deutschen Basketballnationalmannschaft und wurde 2005 Vize-Europameister.

taz: Herr Bauermann, gewinnt Deutschland heute gegen Bosnien- Herzegowina?

Dirk Bauermann: Es geht nicht ums Gewinnen. Uns geht es vor allem darum, dass wir in den Abläufen und Automatismen stabiler werden. In den verbleibenden drei Spielen vor der Europameisterschaft in Litauen soll jeder ein besseres Gefühl für seine Rolle und seine Verantwortung in der Mannschaft bekommen.

Bei der EM 2005 holten Sie Silber. Was ist diesmal drin?

Ziel aller Mannschaften ist die Qualifikation für Olympia. Dazu muss man unter die ersten sechs kommen und das ist natürlich auch unser Ziel. Man muss aber wissen, dass es unglaublich schwer wird, und wir haben nicht mehr als eine Außenseiterchance. Das hat mit der großen Stärke des europäischen Basketballs zu tun, mehr als 20 NBA-Stars sind bei der EM mit von der Partie. Deshalb träumen wir nicht von Olympia, sondern konzentrieren uns auf die unglaublich schwere Vorrundengruppe.

Welche Rolle spielen die NBA- Stars Dirk Nowitzki und Chris Kaman?

Beide spielen natürlich eine tragende Rolle. Sie besitzen eine überragende Qualität, Dirk ist im Moment vielleicht sogar der beste Basketballer der Welt, insofern haben beide eine besondere Rolle, aber auch eine besondere Verantwortung. Unser Spiel ist auf sie zugeschnitten und sie sind natürlich auch die Aushängeschilder der Nationalmannschaft.

Was bedeutet es für Sie, einen NBA-Champion im Team zu haben?

Das ist für uns alle ein großes Privileg. Es ist einfach großartig ihn in der Mannschaft zu haben, und zwar nicht nur wegen seiner basketballerischen Qualität, sondern vor allem auch wegen seiner Persönlichkeit. Insofern konnte uns nichts besseres passieren, als seine Entscheidung, bei der EM zu spielen. Denn das war nach seiner wahnsinnig anstrengenden Saison bis vor drei Wochen noch gar nicht entschieden. Umso glücklicher sind wir jetzt, dass er nach zwei Jahren Abstinenz wieder dabei ist.

Und jetzt lastet die ganze Verantwortung auf ihm?

Nein, überhaupt nicht. Natürlich haben alle guten Dinge auch etwas Problematisches an sich und wir müssen mit dieser Situation umgehen lernen. Ich finde es sehr beeindruckend, wie Dirk den hohen Erwartungen gerecht wird, und ich glaube nicht, dass es irgendwelche Verwerfungen oder Reibungsverluste in der Mannschaft gibt. Alles wird gut werden. Interview: Martin Stade

Bremen Arena, 19.15 Uhr, ausverkauft, live auf Sport 1