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Archiv-Artikel

Politik-Affäre um Fußballkarten

In einer Affäre um VIP-Karten des VfL Wolfsburg für Kommunalpolitiker hat die Staatsanwaltschaft Akten im Wolfsburger Rathaus beschlagnahmt. Es sei zu klären, ob Amtsträger der Stadt Wolfsburg vergünstigte Karten angenommen und sich so unrechtmäßig einen Vorteil verschafft haben, sagte eine Sprecherin der Braunschweiger Staatsanwaltschaft gestern. Der Bundesligist habe der Stadt Karten für Politiker zur Verfügung gestellt. 600 Euro statt 2.000 Euro sollen sie dafür bezahlt haben.

Wolfsburgs Oberbürgermeister Rolf Schnellecke (CDU) reagierte gestern empört. „Wie hier vorgegangen wurde, halte ich für völlig unverhältnismäßig und rechtlich überzogen“, sagte er. Die Tickets wurden nach Angaben der Stadt „herausragenden Repräsentanten“ – drei Bürgermeistern, zehn Vertretern im Verwaltungsausschuss sowie dem Verwaltungsvorstand – überlassen. Es liege im „gesamtstädtischen Interesse“, dass diese Personen in der VW-Arena präsent seien.

Nach Angaben der Staatsanwaltschafts-Sprecherin könnte es jedoch problematisch sein, wenn Amtsträger Vorteile annähmen. Dies ist nach dem Gesetz verboten und könnte mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bestraft werden. Es müsse unter anderem geprüft werden, inwieweit die Kommunalpolitiker als Privatpersonen und nicht als Repräsentanten der Stadt mit den Dauerkarten im Stadion gewesen sind. DPA