Rache am Schriftsteller

betr.: „Wer ist Mr Blank?“, taz vom 28./29. 7. 07

Erstaunlich, wie lange man sich dabei aufhalten kann, den Lesern zu erklären, dass man ein Buch nicht verstanden hat! Und es deswegen auch blöd findet. Ich jedenfalls habe die „Reisen ins Skriptorium“(!) mit großem Vergnügen gelesen, obwohl ich keine Fachfrau bin. Weshalb? Weil ich von der Grundidee begeistert war und diebische Freude dabei hatte, zu beobachten, was sich die Figuren, die ein Schriftsteller im Laufe der Jahre erfunden und auf die Leserschaft losgelassen hat, ausdenken, um sich an ihm zu rächen. Er kann nicht raus aus seinem selbst gewählten Gefängnis, dem Schreibtisch, obwohl die Türen zum Park, zur Welt offen sind. Showdown des Ganzen: Sie machen ihn selbst zur Figur eines Romans, sie schlagen ihn mit den eigenen Waffen. CHRISTINE SCHÖNFELD, Dresden

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