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Archiv-Artikel

Ein bisschen mehr wie Hamburg

KULTUR Einst hatte Bremen einen europaweiten Ruf als Foto-Stadt. Eine neue Kooperation soll jetzt an bessere Zeiten anknüpfen und mit einer offenen Plattform die Fotografie in Bremen und umzu stärken

Von mnz

Mit einem neuen Kooperationsprojekt soll der Ruf Bremens in Sachen Fotografie verbessert werden. Dafür haben sich unter dem Namen „fotokunstbremen“ nun Bremer Einzelpersonen und Institutionen zusammengetan – und zunächst eine Reihe mit insgesamt elf Ausstellungen sowie 19 Vorträgen, Werkstattgesprächen und Präsentationen organisiert. Sie finden von Anfang September bis Ende November statt. Ob und wie es im kommenden Jahr weiter mit dem Projekt geht, ist bislang unklar.

Während etwa Hamburg mit seinen Deichtorhallen eine „Hochburg“ der Fotografie habe, gebe es in Bremen heute „Defizite“ in Rezeption, Diskussion und öffentlicher Wahrnehmung der Fotografie, sagt Bernd Neumann von der Koordinationsstelle Hochschule für Künste / Senator für Kultur. Das neue Projekt solle dagegen ein wenig an alte Zeiten anknüpfen, in denen Bremen noch das „Fotoforum“ hatte. Es war in der Langenstraße, vormals im jetzigen Paula-Modersohn-Becker-Haus beheimatet und eine durchaus europaweit anerkannte kulturelle Institution. Zu Beginn der 90er-Jahre musste dessen Trägerverein Konkurs anmelden: In der Kasse fehlten 186.210 Mark.

„Unser Ziel ist ist es, die Fotografie in Bremen und der Region zu stärken und besser ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen“, sagt Neumann, der selbst ein studierter Fotograf ist. Zusammen mit Peter Schenk von der Arbeitnehmerkammer und Detlef Roth vom Kubo hat er das Programm koordiniert. „Es gibt überall in Bremen Bestrebungen, die Förderung der Fotografie zu beschleunigen“, sagt Roth. Anstelle eines festen Ortes – wie beim Fotoforum – soll es nun aber eine offene Plattform geben. Die Präsentationen der einzelnen Ausstellungen oder Vorträge obliegt dabei weiter den entsprechenden Veranstaltern. Unterstützt wird das Programm von der Bremer Marketing GmbH und dem Kulturressort. Zentrales Projekt ist aktuell die in Zusammenarbeit mit der Gruppe zur Förderung zeitgenössischer Fotografie e.V. entstandene Ausstellung „kill your darlings“, die ab 3. September in der Städtischen Galerie zu sehen ist. Sie zeigt Arbeiten von 20 FotografInnen, die an der Hochschule für Künste studiert haben. „Bremen soll einen Namen in der Fotoszene bekommen“, sagt Franziska von den Driesch, die selbst bei „kill your darlings“ vertreten sein wird. Bislang wissen viele gar nicht, dass man das hier überhaupt studieren kann. mnz

Infos: www.fotokunstbremen.de