: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Montag wird im Görlitzer Park im Rahmen einer „Videokundgebung“ gegen den Umgang mit Roma in Berlin demonstriert, Anlass bieten die rund 50 rumänischen Roma, die seit Anfang dieses Montags im Park kampieren, da ihnen aufgrund antiziganistischer Vorurteile ihre bisherigen Wohnungen in Berlin-Mitte gekündigt worden sind. Nun sind die „Fahrenden“ zu dem Leben verurteilt, das sie nach dem Vorurteil vieler Deutscher eh leben – zeitgleich wird ihnen nun im Park die Räumung angedroht. Das ist kein Zustand, und es darf kein Zustand werden! Morgen früh findet im Amtsgericht Berlin ein Verfahren gegen zwei Polizisten statt, die einen Mann zu Unrecht des Diebstahls verdächtigten und brutal festnahmen. Es besteht guter Grund dafür, hinter der Aktion rassistische Motive zu sehen, daher braucht der Geschädigte dringend Zeichen der Solidarität. Gerichtsbeobachtung ist angesagt. Am Mittwoch soll unserem Regierenden Bürgermeister auf dem Platz der Stadt Hof in Neukölln ein Warmer Empfang bereitet werden. Unter dem schönen Motto „Aus der Klaus!“ wollen Aktivist_innen darauf hinweisen, dass sie ganz und gar nicht mit der verheerenden Politik, die der rot-rote Senat in den vergangenen zehn Jahren veranstaltet hat, einverstanden sind. Denn gerade in Neukölln zeichnen sich die Folgen der sozialen und städteplanerischen Konzerte dieses sonst so sehr konzeptlosen Senats ab. Am Donnerstag schließlich findet im Ort der Information am Holocaust-Mahnmal ein sehr wichtiges Zeitzeuginnen-Gespräch statt, Fania Brantsovskaya, die als Partisanin aktiv die deutsche Wehrmacht bekämpfte, wird an diesem Antikriegstag über jüdischen Widerstand reden, aber auch darüber, dass man den Frieden manchmal nur mit Gewalt verteidigen kann. Ein sehr spannendes Thema.
■ Videokundgebung: Mo., 19.30 Uhr, Görlitzer Park
■ Polizistenprozess: Di., 12.30 Uhr, Wilsnacker Straße 4
■ Aus der Klaus: Mi., 16 Uhr, Platz der Stadt Hof in Neukölln
■ Zeitzeuginnen: Do., 18.30 Uhr, Cora-Berliner-Straße 1