: Freie Fahrt für zehn Cent mehr
ÖPNV Die BSAG erhöht die Preise, Freude in Bremen-Nord: 2015 wird alles anders in Bus und Bahn
BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer
Zwar glauben weder die StadtbremerInnen noch die Bremen-Norder wirklich, dass sie zusammengehören. Aber politisch war das so gewollt: Ab dem neuen Jahr gilt für ganz Bremen nur noch ein Tarif. Die Preisstufe II entfällt, mit der man früher nach Burg, Lesum oder Vegesack juckeln konnte. Dafür wird’s für StadtbremerInnen nun teurer: 2,60 Euro kostet ab 1. Januar die Einzelfahrt – zehn Cent mehr als früher.
„Wir werden eine Übergangsfrist haben“, sagt BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer. Wie lang genau, das will er nicht verraten. Aber: „Am 2. Januar wird bestimmt kein Kind rausgeworfen, weil es zehn Cent zu wenig dabei hat.“ Doch nicht nur der Preis ändert sich: Entfallen wird auch die Regelung, dass man in der ersten Stunde mit dem Ticket hin- und zurückfahren kann. Groß bekannt war das nicht, sagt Meyer, und sei folglich auch selten genutzt worden – eine versteckte Preiserhöhung.
Ganz neu werden die Tagestickets: Zwischen 5,70 Euro in der Preisstufe A, mit der man etwa von Borgfeld nach Lilienthal kommt, und 22 Euro für das VBN-Gesamtnetz werden sie kosten. Bis zu fünf Personen können „aufgebucht“ werden, für einen Aufpreis von jeweils 2,50 Euro. Drei Kinder unter 15 Jahren dürfen umsonst mitfahren.
Beim Niedersachsen-Ticket müssen ab nächstem Jahr alle MitfahrerInnen ihren Namen eintragen. Für 23 Euro – und vier Euro für jede weitere Person – können dann bis zu fünf Menschen einen Tag lang mit allen Nahverkehrszügen in Niedersachsen, Bremen und Hamburg fahren. Ganz modern soll es 2015 dann zugehen, wenn mache der Tickets auch als „Handy-Ticket“ angeboten werden.
„Erfolgreich“, sei das Jahr 2014 gewesen, heißt es von der BSAG. Die hat zwar im Sommer ihren Vorstandvorsitzenden Wilfried Eisenberg verloren, dafür aber im August die Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 bis nach Falkenberg gefeiert, mit der nach jahrzehntelangen Planungen erstmals die Landesgrenze nach Niedersachsen überrollt wurde.
2015 dann geht es für die BSAG vor allem um die Entscheidung über die Neuanschaffung der Straßenbahnen. Alle 77 Bahnen sollen in den nächsten Jahren ersetzt werden – pro Stück kostet das wohl etwa zwei bis drei Millionen Euro. Ab 2018 könnte die erste in Betrieb genommen werden. JPB