: MEDIENTICKER
Georg Kofler (50), Premiere-Chef, verlässt den Bezahlsender. Er habe den Aufsichtsrat um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags zum 31. August gebeten, teilte Premiere am Montag in München mit. Zum neuen Konzernchef wurde der bisherige Finanzvorstand Michael Börnicke ernannt. Kofler erklärte, die Entscheidung beruhe ausschließlich auf seiner „persönlichen Lebensplanung“. Er wolle als führender Gesellschafter eine Unternehmensgruppe aufbauen, die sich in ausgewählten Wachstumsmärkten positioniert, „allerdings nicht in der Medienbranche“, wie er betonte. „Jetzt ist die Zeit für einen Themenwechsel gekommen.“ Kofler hatte 2002 die Geschäftsführung des damals angeschlagenen Bezahlsenders übernommen, den er sanierte und im März 2005 an die Börse brachte. Vor kurzem hat Premiere die Bundesliga-Rechte in Form einer Sublizenz vom Konkurrenten Arena zurückerworben. (dpa)
Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen mehrere Journalisten wegen der Veröffentlichung geheimer Informationen aus dem BND-Untersuchungsausschuss. Die Staatsanwaltschaft München hatte hingegen angekündigt, sie wolle ihre Ermittlungen einstellen. Den Journalisten von mehreren Zeitungen – darunter auch ein taz-Redakteur – wird vorgeworfen, unter anderem aus geheimen Akten zum Fall des ehemaligen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz zitiert und sich damit der Beihilfe zum Geheimnisverrat schuldig gemacht zu haben. Die Verfahren waren von Anfang an umstritten. (dpa)
Zi Beijia, chinesischer TV-Journalist, wurde wegen eines Berichts über mit Pappe gefüllte Klöße zu einem Jahr Haft verurteilt. Zi hatte im vergangenen Monat über Straßenhändler in Peking berichtet, die mit chemisch bearbeiteter Pappe gefüllte Klöße herstellten und verkauften. Zis Arbeitgeber, ein staatlicher TV-Sender, hatte den Report über den Kloßskandal später für Unfug erklärt und den Journalisten entlassen. Zi soll demnach eine Gruppe Statisten angewiesen haben, vor laufender Kamera Pappklöße zu produzieren. Der Bericht hat ein großes Echo gefunden in China, das in jüngster Zeit immer wieder durch Lebensmittelskandale erschüttert wird. (afp)