SPRACHRÄUME

Der Liebhaber / Landschaft. Zwei Einakter. Harold Pinter, 2008 verstorbener britischer Theaterautor, Regisseur und Literaturnobelpreisträger, der seit jeher als ausgewiesener Spezialist des Absurden Theaters gilt , hat jene zwei scheinbar harmlosen Stückchen konzipiert, in denen Ehepaare zwischen Wunsch und Realität, zwischen Begierde und Ernüchterung changieren. Teil begegnen sie einander – wie im Fall Richards und Sarahs – vor lauter Langeweile in stetig wechselnden Rollen und können sich doch nie ganz befreien aus dem Kreislauf des zwanghaften Einander-Verletzens und nicht Voneinander-Loskönnens.

Sa, 3. 9. + So, 4. 9., 19 Uhr, Sprechwerk, Klaus-Groth-Straße 23

What’s this business with Africa – Eine Biofiktion. Ist Afrika eine Sehnsucht? Der ewige Traum des Nordeuropäers? Dessen schlechtes Gewissen, aus politischen Gründen, vielleicht auch? Vielleicht, jedenfalls theoretisch und touristisch, wenn man von den gravierenden Armuts-, Hunger-, Dürre-, und Bürgerkriegsproblemen dieses Kontinents absieht. Facetten von Träumen sowie Partikel der Realität mischen Musiker, Schauspieler und Tänzer in diesem Stück. Die Protagonisten kommen sowohl aus Europa als auch aus Afrika und binden dieses Stück zu einer künstlerischen und performativen Melange zusammen, die nicht als Beitrag zur Integrationsdebatte im engeren Sinn, wohl aber als Facette auf dem Weg zu mehr Verständnis für Verschiedenheiten dienen kann. Geschrieben hat das Stück Oliver Gorf, Konzept und Regie dieser Uraufführung stammen von Maryn Stucken.

Sa, 3. 9. + So, 4. 9., 19 Uhr, Lichthof Theater, Mendelssohnstraße 15

Pflugversuch. Ein Stück von Volker Schmid. Die aufführende Gruppe heißt „urlaub am attersee“, und ein solch ländlicher Titel passt durchaus zum komplexen, dabei zeitgemäßen Thema, das in Norwegen virulenter sein mag als hierzulande, das aber trotzdem eine wesentliche Facette von Realität abbildet. Georg, werdender Künstler, wollte eigentlich nichts mehr zu tun haben mit dem elterlichen Bauernhof, den er vor Jahren verließ. Zum Begräbnis des Vaters kehrt er wieder, wollte eigentlich nur kurz bleiben – und ertappt sich nach kurzer Zeit dabei, wie er mit ganzer Kraft für den Erhalt des maroden Bauernhofs kämpft und einem ganz anderen Lebensentwurf frönt als eigentlich vorgesehen. Seine Freundin geht vor Verzweiflung fremd, Gewissheiten geraten aus den Fugen, und plötzlich steht die Frage, ob Lebensweg Schicksal oder Wahl ist, im Fokus.

Sa, 3. 9. + Mo, 4. 9., 20 Uhr, Monsun Theater, Friedensallee 20 PS