: Gleichbehandeln schleppt sich hin
SAARBRÜCKEN ap ■ Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist nach Meinung des DGB ein Jahr nach Inkrafttreten noch nicht ausreichend in die Praxis umgesetzt. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock kritisierte gestern im Saarländischen Rundfunk insbesondere, dass die Gleichstellungsstelle beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMfSFJ) immer noch nicht voll funktionsfähig sei. „Ich denke, da muss das BMfSFJ mindestens einen Gang schneller werden“, sagte Sehrbrock. Außerdem müssten Diskriminierte über ihre rechtlichen Ansprüche zukünftig noch besser aufgeklärt werden. Insgesamt zog Sehrbrock jedoch eine positive Bilanz des AGG: „Die Arbeitgeber haben mit einer Klagewelle gerechnet, die ist aber nicht eingetreten“, sagte sie. Auch ein Missbrauch durch sogenannte Scheinbewerbungen mit daraus folgenden Entschädigungsklagen käme bislang nur in Einzelfällen vor.