Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Im Parkhaus unter dem „Park Inn“ am Alexanderplatz (das, nachdem es den Namen „Forum Hotel“ endlich losgeworden war, bestimmt gar nicht so glücklich ist, nun ausgerechnet nach optimaler Autoaufbewahrung zu heißen) wohnt ein Waschbär. Aber dass der possierliche Allesfresser nicht wirklich wäscht, sondern seine leckeren Nüsse und Spinnen nur in einer Übersprungshandlung und ausschließlich in Gefangenschaft ins Wasser taucht, stimmt traurig: Sollte man ihn vielleicht lieber wieder „Schupp“ nennen? So wie früher? Und den Begriff „Waschbär“ dem Ökoversand gleichen Namens überlassen? Mehr Interessantes zum Thema Waschen im Wandel der Zeiten gibt es jedenfalls am Samstag ab 12 Uhr im Museum Neukölln (Alt-Britz 81): „Waschen wie vor 100 Jahren“, inklusive Waschbrett, Wäschestampfer und Kernseife. Energetische oder putzsüchtige Kinder können den ganzen Tag beim Rubbeln, Schrubben und Spülen Dampf ablassen, bis sie abends müde in ihre eigenhändig gereinigte, grauweiße Bettwäsche fallen – eine Idee, die sich gewaschen hat. Noch mehr Gesundes: Am Samstag und Sonntag ist „Staudenmarkt“ im Botanischen Garten. Und das Motto: „Blüten ohne Plastiktüten“ (erinnert ein wenig an die NDW-Band „Mythen in Tüten“) soll bedeuten, dass man beim Virburnum-Kaufen auch mal auf die nie verrottenden Lidlsäcke verzichten kann … Jedenfalls können sich Kinder derweil „Zauberblütenhüte“ basteln oder im Duft- und Tastgarten an den Gummibärchenblumen, den Coca-Cola-Geranien oder der dunklen Schokoladen-Kosmee schnuppern. Und noch kurz: Am Mittwoch um 14.15 Uhr läuft im Bali (Teltower Damm 33) der schöne DDR-Kinderfilm „Die dicke Tilla“ (1982) von Werner Bergmann, bekannt als Kameramann für u. a. Konrad Wolfs „Ich war 19“ und „Der geteilte Himmel“. Angucken!

www.museum-neukölln.de, www.bgbm.org, www.balikino-berlin.de