Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Über das Verhältnis typischer Ottfried-Preußler-Figuren (der kleine Wassermann, die kleine Hexe, das kleine Gespenst) zu ihren vernünftigeren, väterlichen Freunden (der Karpfen Cyprinus, der Rabe Abraxas, der Uhu Schuhu) ist hoffentlich bereits mindestens eine Doktor- oder zumindest Masterarbeit (oder muss man für den Mastergrad heutzutage gar nichts mehr tun?!) geschrieben worden, die nun zur Beurteilung und baldigen Veröffentlichung bei faulen Professoren liegt. Und bis die Herren endlich in Fahrt kommen, kann man sich am heutigen Samstag um 14.30 Uhr noch mal die wunderschöne, langsame und Kindern aller Altersgruppen gerecht werdende „Das kleine Gespenst“-Zeichentrick-Adaption vom Meister (nicht Master) des Zeichentricks Curt Linda anschauen (Lichtblick Kino, Kastanienallee 77). Weißer als eine Wolke Schneestaub!

Noch ein Filmtipp, vor allem im Mediaspree-kritischen Berlin aktuell wie nie: „Monty Spinneratz“ handelt von müllverwertenden Ratten in der New Yorker Kanalisation, die sich gegen einen Immobilienhai wehren, der alle Tiere vergiften und ein Parkhaus erreichten will. Und dass in diesem ersten gentrifizierungsfeindlichen Kinospielfilm der Augsburger Puppenkiste sogar echtes Wasser, und nicht die üblichen wabernde Plastikfolie eingesetzt wird, ist doch wohl der totale Wahnsinn. Samstag, 15 Uhr, Sonntag, 13.30 Uhr im Regenbogenkino (Lausitzer Str. 22) mit den gemütlichen Sofas.

Didaktisch kommen wir zum Ende: Im „Theater der kleinen Form“ (Gubener Str. 45) kann man am Mittwoch um 17 Uhr (Mo.–Do. auch 10 Uhr) „Das sehr unfreundliche Krokodil“ anschauen, in dem ein wirklich zickiges Krokodil merkt, dass es manchmal ganz praktisch ist, nicht immer den anderen Tieren mit Auffressen zu drohen, vor allem, wenn man Zahnschmerzen hat und Hilfe braucht.

www.lichtblick-kino.org, www.regenbogenkino.de, www.theater-der-kleinen-form.de